Wärmepumpen: Eine effiziente Heizlösung für moderne und alte Häuser

Wärmepumpen gewinnen in Deutschland zunehmend an Bedeutung als umweltfreundliche und energieeffiziente Heizlösung. Sie nutzen die Umgebungswärme aus Luft, Erde oder Grundwasser, um Gebäude zu beheizen und Warmwasser zu erzeugen. Dabei verbrauchen sie deutlich weniger Primärenergie als herkömmliche Heizsysteme und tragen somit zur Reduzierung von CO2-Emissionen bei. In diesem Artikel betrachten wir verschiedene Aspekte von Wärmepumpen, von der Hochtemperatur-Variante bis hin zum Einsatz in Altbauten.

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Was sind die Vorteile einer Hochtemperatur-Wärmepumpe?

Hochtemperatur-Wärmepumpen sind eine spezielle Variante, die besonders hohe Vorlauftemperaturen von bis zu 65°C oder mehr erreichen können. Dies macht sie ideal für den Einsatz in Gebäuden mit älteren Heizkörpern oder in Prozessen, die höhere Temperaturen erfordern. Im Vergleich zu Standard-Wärmepumpen bieten Hochtemperatur-Modelle folgende Vorteile:

  1. Kompatibilität mit bestehenden Heizsystemen

  2. Geringerer Umbauaufwand bei der Sanierung

  3. Effiziente Warmwasserbereitung

  4. Möglichkeit zur Nutzung in gewerblichen Anwendungen

Allerdings ist zu beachten, dass der höhere Temperaturhub in der Regel mit einem etwas geringeren Wirkungsgrad einhergeht.

Wie hoch sind die Hochtemperatur-Wärmepumpe Preise?

Die Anschaffungskosten für eine Hochtemperatur-Wärmepumpe liegen in der Regel höher als bei Standard-Modellen. Dies ist auf die komplexere Technik und die höherwertigen Komponenten zurückzuführen. Die Preise variieren je nach Leistung, Hersteller und spezifischen Anforderungen des Gebäudes.


Leistungsklasse Preisspanne (inkl. Installation)
8-12 kW 15.000 € - 25.000 €
13-20 kW 20.000 € - 35.000 €
> 20 kW 30.000 € - 50.000 € und mehr

Preise, Raten oder Kostenschätzungen in diesem Artikel basieren auf den neuesten verfügbaren Informationen, können sich jedoch im Laufe der Zeit ändern. Es wird empfohlen, unabhängige Recherchen durchzuführen, bevor finanzielle Entscheidungen getroffen werden.


Trotz der höheren Anschaffungskosten können sich Hochtemperatur-Wärmepumpen durch niedrigere Betriebskosten und mögliche Förderungen langfristig rechnen.

Wie hoch ist der Wärmepumpe Stromverbrauch?

Der Stromverbrauch einer Wärmepumpe hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Größe des zu beheizenden Gebäudes, der Außentemperatur und der Effizienz der Anlage. Ein wichtiger Indikator für die Effizienz ist die Jahresarbeitszahl (JAZ), die das Verhältnis zwischen der erzeugten Wärmeenergie und dem dafür benötigten Strom angibt.

Eine gut dimensionierte und effiziente Wärmepumpe kann eine JAZ von 3,5 bis 5,0 erreichen. Das bedeutet, dass für jede Kilowattstunde Strom 3,5 bis 5,0 Kilowattstunden Wärme erzeugt werden. Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus mit einem Jahresheizwärmebedarf von 15.000 kWh würde dies einen jährlichen Stromverbrauch von etwa 3.000 bis 4.300 kWh bedeuten.

Um den Stromverbrauch zu optimieren, empfiehlt es sich:

  1. Die Wärmepumpe korrekt zu dimensionieren

  2. Eine möglichst niedrige Vorlauftemperatur zu wählen

  3. Das Gebäude gut zu dämmen

  4. Die Anlage regelmäßig zu warten

Sind Wärmepumpen für alte Häuser geeignet?

Der Einsatz von Wärmepumpen in Altbauten war lange Zeit umstritten, da diese Gebäude oft höhere Vorlauftemperaturen benötigen und schlechter gedämmt sind. Moderne Wärmepumpentechnologie, insbesondere Hochtemperatur-Wärmepumpen, machen den Einsatz jedoch zunehmend attraktiv. Folgende Aspekte sollten bei der Installation einer Wärmepumpe in einem älteren Haus berücksichtigt werden:

  1. Wärmedämmung: Eine Verbesserung der Gebäudehülle kann die Effizienz erheblich steigern.

  2. Heizkörper: Größere Heizkörper oder Flächenheizungen ermöglichen niedrigere Vorlauftemperaturen.

  3. Hybridlösungen: Die Kombination mit einem zweiten Wärmeerzeuger kann in Spitzenlastzeiten sinnvoll sein.

  4. Dimensionierung: Eine sorgfältige Planung ist entscheidend für die Effizienz und Wirtschaftlichkeit.

Mit der richtigen Planung und möglicherweise einigen Anpassungen am Gebäude können Wärmepumpen auch in Altbauten eine effiziente und umweltfreundliche Heizlösung darstellen.

Wie funktioniert eine Luft-Wasser-Wärmepumpe?

Luft-Wasser-Wärmepumpen sind aufgrund ihrer einfachen Installation und der relativ geringen Investitionskosten besonders beliebt. Sie entziehen der Außenluft Wärme und geben diese an das Heizungswasser ab. Der Prozess läuft wie folgt ab:

  1. Ein Ventilator saugt Außenluft an und leitet sie über einen Wärmetauscher (Verdampfer).

  2. In diesem verdampft ein Kältemittel bei niedriger Temperatur und nimmt dabei Wärme aus der Luft auf.

  3. Ein Kompressor verdichtet den gasförmigen Kältemittel, wodurch sich dessen Temperatur erhöht.

  4. In einem zweiten Wärmetauscher (Kondensator) gibt das Kältemittel die Wärme an das Heizungswasser ab und wird dabei wieder flüssig.

  5. Ein Expansionsventil entspannt das Kältemittel, wodurch der Kreislauf von vorne beginnt.

Luft-Wasser-Wärmepumpen können das ganze Jahr über betrieben werden, wobei ihre Effizienz bei sehr niedrigen Außentemperaturen abnimmt. Moderne Systeme arbeiten jedoch auch bei Minusgraden noch effizient.

Wärmepumpen, insbesondere Hochtemperatur-Modelle und Luft-Wasser-Systeme, bieten eine zukunftsfähige Heizlösung für verschiedene Gebäudetypen. Trotz höherer Anschaffungskosten können sie durch ihren geringen Stromverbrauch und die Nutzung erneuerbarer Energien langfristig sowohl ökonomisch als auch ökologisch vorteilhaft sein. Für Altbauten stellen sie eine interessante Option dar, die jedoch sorgfältige Planung erfordert. Mit fortschreitender Technologie und steigenden Energiepreisen dürfte die Bedeutung von Wärmepumpen in der Gebäudeheizung weiter zunehmen.